Daniele Manin-Denkmal

Daniele Manin (1804-1857), war 1848/1849 einer der führenden Köpfe des demokratischen Aufstandes gegen die Habsburgermonarchie in Venedig. Als solcher wurde er zum Präsidenten der neu ausgerufenen Repubblica di San Marco gewählt und musste die Lagunenstadt nach der endgültigen Niederschlagung der Revolution am 23. August 1849 verlassen. Manin ging nach Frankreich und arbeitete dort als Sprachlehrer und Journalist. Von Paris aus verfasste er weiter Schriften, auch wenn er sich zunehmend weniger radikal gab.

1857 verstarb Manin im Exil. Die Gründung des italienischen Nationalstaats 1861 konnte er daher nicht mehr miterleben. In seiner Heimat feierte man ihn jedoch nun als einen der Revolutionsheld:innen. Seine Gebeine wurden 1867 nach Venedig überführt und an der Nordfassade des weltbekannten Markusdoms in Anwesenheit einer großen Menschenmenge beigesetzt. An vielen Orten Italiens, vor allem aber in seiner venezianischen Heimatstadt, wurden ihm Denkmäler errichtet. Die erste Statue entstand in Turin 1861. Seit 1871 befindet sich ein Standbild vor seinem ehemaligen Wohnhaus in Venedig.

Die Statue von Manin, die sich heute auf dem Piazzale Galileo in Florenz befindet, war historisch umkämpft. Nachdem sie 1890 auf der Piazza d’Ognissanti eingeweiht und der Platz nach Daniele Manin umbenannt wurde, erfolgte 1937 auf Beschluss der Stadtverwaltung ihre Entfernung. Sie störe, so das Argument, das Bild der auf der Piazza vorhandenen antiken Architektur. Manins Statue wurde ersetzt durch ein Abbild des Herkules. Dessen Bildsprache lohnt genauere Betrachtung, stranguliert Herkules hier nämlich den Nemeischen Löwe. Im übertragenen Sinne kämpft ein europäischer Held gegen das „barbarische Afrika“, was so viel eher zur damaligen Kolonialpolitik der italienischen Faschisten passte, die seit 1922 im Königreich Italien regierten. Letztlich erfolgte aber 2003/2004 eine Restaurierung von Manins Statue, welche anschließend an ihrem heutigen Standort aufgestellt wurde.