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Revolution 1848

Denkmal für General Dumas

1848 gilt heute als wichtiger Meilenstein einer gesamteuropäischen Geschichtserzählung. Dabei hatte die Revolution von 1848/1849 auch spürbare Auswirkungen auf die außereuropäische Welt. Im Zuge der Revolution wurde die Sklaverei in Frankreich und seinen Überseegebieten endgültig abgeschafft. Nur wenige Spuren erinnern heute im Pariser Stadtraum an den Kampf um die Abschaffung der Sklaverei in der Revolutionsgeschichte Frankreichs. Das Denkmal für den General Dumas ist eines davon.

Fußfesseln, die eine Größe von bis zu fünf Metern haben, erinnern seit 2009 am Place du Général Catroux im 17. Arrondissement an die Geschichte Thomas Alexandre Dumas‘ (1762–1806). Die Fußfesseln hatte Dumas endgültig abgelegt, als der Sohn eines Adeligen und einer versklavten Frau in Haiti, zum General aufstieg und sich in den Revolutionskriegen vielfach auszeichnete. 1793 schrieb er Geschichte. Dumas wurde der erster Schwarze Divisionsgeneral der französischen Armee. Napoleon Bonapartes (1769–1821) Einstellung zur Sklaverei führte jedoch dazu, dass Dumas 1802 wieder aus der Armee entlassen wurde.

Die Folgejahre der Französischen Revolution sind von Rückschritten im Kampf um Gleichheit gekennzeichnet. Schon bald war es Schwarzen Soldaten und Offizieren sogar untersagt, sich in Paris und Umgebung aufzuhalten. Erst im Frühjahr 1848 erging ein Dekret, welches aus Versklavten nun freie Menschen und Bürger:innen Frankreichs machte. 150 Jahre später griffen französische Politiker:innen die Bedeutung von 1848 für die Abschaffung der Sklaverei wieder auf. Sie stellten die Jahresfeierlichkeiten unter das Motto „Alle 1848 geboren!“. Der Kampf für die bürgerliche Gleichstellung zuvor versklavter Menschen ist in der Forschung zur Revolution 1848/1849 jedoch ein Randthema geblieben.