
Denkmal für die ungarischen Soldaten und Offiziere
Als sich Mitte des 19. Jahrhunderts die Nachricht verbreitete, dass in Bendigo im heutigen Bundesstaat Victoria Gold gefunden wurde, lockte der Goldrush Menschen aus Nah und Fern an. Die Suche nach Gold versprach gescheiterten Revolutionär:innen unkomplizierten Wohlstand. Ein Denkmal erinnert heute an ehemalige ungarische Soldaten und Offiziere, die nach der gescheiterten Revolution ihr Glück in Bendigo suchten.
Auch wenn die Lebenswege der geflüchteten ungarischen Revolutionäre durchaus unterschiedlich waren, erzählt die Geschichte von Charles (Károly) Nyulasy (1825–1903) exemplarisch, wie es vielen Geflüchteten ergangen ist.
Im Alter von 21 Jahren trat Charles, der in seiner Zeit in Ungarn noch Károly hieß, dem bewaffneten Widerstand gegen die auch Ungarn umfassende Habsburgermonarchie bei. Als Leutnant floh er vor den kaiserlichen Truppen nach Transilvanien. Von Paris aus, wo Charles einige Wochen verbrachte, kam er nach London. Von hier aus überquerte er die Ozeane und erreichte 1853 Australien. Angelockt von der Nachricht des Goldfundes, ging Charles von Melbourne nach Bendigo. Gold fand Charles wie viele andere hier jedoch nicht. Über Umwege kam er nach Creswick’s Creek, wo er die bis heute in der Region bekannte Hard Hill-Goldmine aufbaute.
Über das Denkmal in Bendigo, welches heute auch an Charles‘ Geschichte erinnert, wissen wir wenig. Im Turner Memorial Park, wo sich das Denkmal befindet, wird an prägende Ereignisse und Personen aus der Geschichte Bendigos erinnert.