Die Brunnenwand, in deren Zentrum sich die Figur des Erzengels Michael befindet, war ein Geschenk von König Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) an seinen Bruder Wilhelm I. (1797–1888). Sie wurde im Januar 1850 vom Bildhauer Heinrich Strack (1805–1880) entworfen. Das Motiv zeigt den drachentötenden Erzengel Michael. Gut gegen Böse erscheinen hier im Licht der niedergeschlagenen Revolution. Preußen erscheint im Engelsgewand, während die Revolution als teuflisches Machwerk präsentiert wird. Mit der Niederschlagung des badischen Aufstands, so die Bildsprache, wurde die gottgewollte Ordnung wiederhergestellt.
Friedrich Wilhelm IV. bedankte sich mit dem Brunnen bei seinem Bruder, der als Oberbefehlshaber der preußischen Armee die Revolution in Baden bekämpfte. Der Brunnen wurde von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten vor wenigen Jahren denkmalgerecht restauriert. Eine Informationstafel vor Ort erläutert die Geschichte und Bedeutung des Denkmals und kontextualisiert die schwierige Rolle Preußens in der Zeit der frühen deutschen Demokratiebewegung, an die das Michaelsdenkmal auf seine sehr eigene Weise erinnert.