Geburtshaus von Max Dortu

Im Jahr 1826 geboren, wuchs Dortu in Potsdam auf, bevor es ihn zum Rechtsstudium nach Berlin und Heidelberg verschlug. Der preußischen Garnison- und Residenzstadt blieb er aber weiterhin verbunden. Hier wirkte er am demokratischen Widerstand mit. Als Truppen aus Potsdam nach Berlin abgezogen werden sollten, um dort die Revolution niederzuschlagen, sabotierte er mit politisch Gleichgesinnten Eisenbahngleise zwischen Potsdam und Nowawes (heute Teil Babelsbergs) sowie Telegraphenverbindungen, die Potsdam und Berlin verbanden.

Dortus Engagement für ein demokratisches Aufbegehren war in Potsdam lange vergessen. 2011 kritisierte eine in der Stadt aktive Kampagne gegen Wehrpflicht, dass die lokale Gedenkpolitik mehr die Konterrevolution als ihre Revolutionär:innen ehren würde. Auch wenn General Friedrich von Wrangel (1784–1877), der die Revolution in Berlin blutig niederschlug, immer noch Ehrenbürger Potsdams ist, hat sich in den vergangenen Jahren vieles geändert. In der brandenburgischen Landeshauptstadt erinnert die Dortustraße an die Familie Dortu. Die Grundschule „Max Dortu“ befindet sich im ehemaligen Geburtshaus. Ein Preis für Zivilcourage trägt den Namen des umtriebigen Revolutionärs, der auch in Baden für die Ziele der Revolution kämpfte. Seit 2019 befindet sich am Haus in der Dortustraße 29 eine Gedenktafel, die Max Dortu als Kämpfer und Opfer für Deutschlands Einheit ehrt.