Niederösterreichisches Landhaus

Im Niederösterreichischen Landhaus versammelten sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts traditionell die Stände Niederösterreichs, welches damals noch Österreich unter der Enns genannt wurde. Am 13. März 1848 stand hier eine Versammlung der Ständevertreter auf dem Plan. Wiener:innen, vor allem Studenten, zogen vor die Tür des Landhauses und wollten mit Protest erreichen, dass die Ständevertreter ihre Freiheitsforderungen an Kaiser Ferdinand I. von Österreich (1783–1875) übermitteln. Protestierende verlasen auch die Worte des ungarischen Revolutionärs Lajos Kossuth (1802–1894), der sich für die Unabhängigkeit Ungarns einsetzte. Die habsburgischen Kaiser hatte seit dem 16. Jahrhundert auch als ungarische Könige fungiert und wurden im Verlauf der Revolution 1848/1849 dort sogar kurzzeitig für abgesetzt erklärt.

Einigen Protestierenden gelang es, in das Landhaus einzudringen. Die Ständevertreter willigten schließlich ein, die Petition dem Kaiser zu überbringen. Heute heißt das Landhaus – nach aufwändiger Renovierung in den Jahren 2002 bis 2004 – Palais Niederösterreich. Das Palais widmet sich in regelmäßigen Abständen der eigenen Geschichte – vom 4. September bis zum 31. Oktober 2018 war hier die Ausstellung „1848: Die vergessene Revolution“ zu sehen.