Barer Straße

Die junge Tänzerin Lola Montez (1821–1861), die auf den Bühnen Europas auftrat, erreichte am 5. Oktober 1846 München. Sie wurde die Geliebte des bayrischen Königs Ludwig I. (1786–1868). Am 1. Dezember 1846 kaufte Ludwig für Montez ein Palais in der Barer Straße. Für 20.000 Gulden wurde das Haus aufwändig auf Staatskosten renoviert. Der Groll gegen Montez, die als Femme Fatale die Erregung der Stadtgesellschaft provozierte, kam auch immer wieder direkt vor ihrem Anwesen zum Ausdruck.

1848 kommt es ihretwegen sogar zu einer Messerstecherei zwischen Studenten. Die Lola-Unterstützer verstecken sich in „Rottmann’s Kneipe“ gegenüber der heutigen Ludwig-Statue. Mit Pistole und Dolch bewaffnet, kommt Montez aus der Barer Straße, wird von der aufgebrachten Menge abgedrängt und sucht in der Theatinerkirche Schutz. Ihr Palais wurde noch am selben Tag von ihren Kritiker:innen  gestürmt. 1882 wurde das Palais baulich verändert, später abgerissen und das Gelände im Jahr 1912 durch die Arminia-Versicherung bebaut.

Heute erinnert nichts mehr an Montez in der Barer Straße. 1852 ging die einstige Geliebte des bayrischen Königs an den Broadway, um ihre eigene Geschichte zu spielen. Sie starb am 17. Januar 1861 an einer Lungenentzündung und ist auf dem Green-Wood Cemetery in Brooklyn begraben.