Stephansdom

Im Oktober 1848 titelte eine kaisertreue Flugschrift: „Wer hätte es je gedacht, daß dieser alte, ehrwürdige Dom mit Blut geschändet werden würde und doch ist es so weit gekommen.“  Zuvor gab es auf der Taborbrücke und auf dem Stephansplatz schwere Ausschreitungen zwischen Revolutionär:innen  und kaiserlichen Truppen. Die Kämpfe verlagerten sich auch ins Innere der Kirche. Bereits im März wehte auf dem Stephansdom die schwarz-rot-goldene Fahne der Revolution. Die Oktoberrevolution wurde durch das Entsenden von Truppen nach Ungarn ausgelöst, wo sie die dort eskalierende Emanzipationsbewegung Ungarns niederschlagen sollten. Wiener:innen, darunter auch Soldaten, stellten sich dem Abmarsch eines Bataillons in Richtung Ungarn entgegen. Auch hier wurde wieder im Dom gekämpft. Dies hinterließ Spuren: Lange Zeit war in der Nähe des Leopoldaltars noch ein Schussloch in der Mauer erkennbar. Ob genau dieses heute noch zu sehen ist, ist aber unklar.