Versöhnungspark

Arad, im heutigen Rumänien, befindet sich unweit der ungarischen Grenze. In der Stadt kamen am 6. Oktober 1849 13 Anführer und Generäle des ungarischen Aufstands ums Leben. Sie wurden von der österreichischen Kaiserarmee exekutiert.

Erst im Dezember 1848 war Franz Joseph I. (1830–1916) zum neuen Kaiser der Habsburgermonarchie proklamiert worden. Seither versuchte er mit seiner Regierung, die unterschiedlichen Brandherde der Revolution in seinem Kaiserstaat gewaltsam zu unterdrücken. In Ungarn, wo die Habsburger im Verlauf der Revolution offiziell für abgesetzt erklärt wurden, erwies sich dies als besonders schwierig. Erst mit militärischer Hilfe durch den russischen Zar Nikolaus I. (1796–1855) gelang es, die ungarische Revolutionsarmee zur endgültigen Kapitulation zu bewegen. Ihren Anführern war zwar freies Geleit zugesagt worden, jedoch ließ man sie schon bald festsetzen und in Arad exekutieren. Der 6. Oktober ist daher heute noch ein offizieller Gedenktag in Ungarn.

Im rumänischen Arad wurde 2004 ein Triumphbogen zum Gedenken gebaut. Unweit entfernt und nahe dem Stadtzentrum gelegen, befindet sich der Versöhnungspark. Er soll gleichermaßen an ungarische und rumänische Opfer erinnern, die im Zuge der Revolution ihr Leben ließen. Der Versöhnungspark stellt einen erinnerungskulturellen Wandel dar, da durch Territorialkonflikte in der Revolution bis zu 15.000 Ungar:innen und Rumän:innen durch Akteur:innen der jeweiligen Gegenseite ermordet wurden.

Der Park wurde übrigens am 25. April 2004 – nur wenige Tage vor dem Beitritt Ungarns in die Europäische Union – eröffnet. Rumänien trat 2007 der EU bei. Die Beitritte beeinflussten auch die Geschichtspolitik in beiden Ländern.