
Wandgemälde und Freischärlerfigur
Neben Veranstaltungen und historischen Nachstellungen der Ereignisse geben Zeichen im Stadtraum Anlass, sich an die Revolution in Kirchheimbolanden zu erinnern. Gegenüber der alten Stadtmauer befindet sich ein großes Wandgemälde, das die Kämpfe zwischen Demokrat:innen und den preußischen Soldaten illustriert.
Im Mai und Juni 1849 ging die Revolution mit der Reichsverfassungskampagne in ihre letzte und sieglose Phase über. Die Aufstände in Baden, die vom berühmten Heckerzug ausgingen, fanden am 13. und 14. Juni 1849 in Kirchheimbolanden ihr Ende. Hier verschanzten sich an die 400 rheinhessische Revolutionär:innen, welche von 3.000 deutlich schwerer bewaffneten preußischen Soldaten von der nahegelegenen Stadt Alzey angegriffen wurden. Die Revolutionär:innen versuchten sich mit provisorischen Barrikaden zur Wehr zu setzen. Eine wurde in der heutigen Sießallee errichtet. Ihre Gegenwehr war jedoch zum Scheitern verurteilt.
Noch heute hat Kichheimbolanden eine lebendige Erinnerungskultur und auch besagtes Wandgemälde verweist auf die Revolution. Zu sehen ist unter anderem Mathilde Hitzfeld (1826–1905), eine junge Demokratin, die in einer ähnlichen Pose dargestellt wird, wie die französische Nationalfigur Marianne in Delacroixs Gemälde „Die Freiheit des Volkes“ (1830). Die Figur eines Freischärlers sitzt vor dem Wandgemälde.