Kriegerdenkmal unter der Doppeleiche

Anlässlich des 50. Jubiläums der Erhebung stiftete der Communalverein von Othmarschen die Doppeleiche. Zwei Jahre später wurde ein Gedenkstein hinzugefügt. Blankenese stand seit 1640 als Teil des Herzogtums Holstein unter dänischer Verwaltung. Obwohl vom dänischen König regiert, gehörte Holstein zum Deutschen Bund. Im Gegensatz dazu blieb Schleswig als dänisches Lehen vom Bund ausgeschlossen.

Die Herzogtümer Schleswig und Holstein galten seit dem Vertrag von Ripen 1460 als unteilbar („Up ewig ungedeelt“). Die Schleswig-Holsteinische Erhebung war von 1848 bis 1851 Ausdruck für den Wunsch, diese Einheit zu bewahren und sich gegen den dänischen Versuch einer Einverleibung Schleswigs zur Wehr zu setzen. Vor diesem Hintergrund wurde die Doppeleiche zum Symbol der Zusammengehörigkeit beider Herzogtümer. Als Naturdenkmäler mit erinnerungspolitischer Funktion existieren sie in vielen Gemeinden Schleswig-Holsteins: Die Borgstädter Doppeleiche, die Doppeleiche in Neumühlen-Dietrichsdorf, die Wellingdorfer Doppeleiche mit Gedenkstein, die Friedenseiche mit Gedenkstein in Rasdorf und dieselbige in Martenshof, die Doppeleiche in Probsteierhagen oder weitere Eichen in Laboe und Preetz.

In Hamburg entwickelte die erinnerungspolitische Funktion der Doppeleiche ein Eigenleben. Eine ortsansässige Künstlerin fügte anlässlich des Golfkrieges 1991 zu dem Gedenkstein ein Mahnmal für Frieden und Gewaltlosigkeit hinzu. Es zeigte einen Soldaten, der ein Gewehr auf seinem Knie zerbricht. Zwar nachträglich vom Bezirksamt genehmigt, verschwand die Skulptur ungeklärt 2005.