Rakowicki-Friedhof

In seiner Entstehungszeit vor den Toren Krakaus (poln. Kraków) gelegen, ist der Rakowicki-Friedhof vor allem für das Erinnern an Volksaufstände aus der polnischen Nationalgeschichte bekannt. In abgegrenzten Bereichen finden sich Gräber und Denkmäler, mit denen an die polnischen Aufstände im November 1830/1831 und im Januar 1863/1864 gedacht wird. Nach den drei Teilungen, welche Polen im 18. Jahrhundert erlitten hatte, war das gesamte polnische Staatsgebiet zwischen Preußen, der Habsburgermonarchie und dem Russischen Zarenreich aufgeteilt. Dem Bestreben nach einem unabhängigen Polen standen 1848, wie schon davor und auch danach, gleich drei europäische Großmächte entgegen.

Auch polnische, ungarische, österreichische und tschechische Soldaten, die ihr Leben im ersten Weltkrieg gelassen haben, sind auf dem Friedhof begraben. Außerdem haben hier die Opfer des Dąbie Massakers von 1945 ihre Ruhestätte.

Die Revolutionsgeschichte erzählen die Friedhofsabschnitte zum Krakauer Aufstand 1846 und zum Posener Aufstand 1848. Sie befinden sich im ältesten Teil der Friedhofsanlage und stehen mit dem Todesengel, der an die Opfer des österreichischen Beschusses auf Krakau 1848 erinnert, für die herausragende Grabmalkunst, die sich auf dem Rakowicki-Friedhof verewigt hat.