Sokołowo-Denkmal

Als die Nachricht, dass in Berlin die Revolution ausgebrochen sei, im preußisch regierten Posen (poln. Poznań) ankam, befeuerten die Ereignisse auch hier den politischen Kampf um Unabhängigkeit. An vielen Orten wurde im öffentlichen Raum der preußische durch den polnischen Adler ersetzt. Am 20. März bildete sich ein polnisches Nationalkomitee. Zunehmend kam es zu Übergriffen auf Deutsche und Jüdinnen:Juden in den mittleren und östlichen Kreisen des Großherzogtums Posen.

Obwohl überaus spärlich ausgerüstet und in erster Linie für einen militärischen Kampf gegen Russland gegründet, kam es am 2. Mai 1848 zwischen Einheiten der jungen polnischen Armee und dem preußischen Militär in Sokołowo zu Kämpfen. Ludwik Mieroslawski (1814–1878) führte die polnische Truppe gegen den preußischen General Moritz von Hirschfeld (1790–1859) an. 300 Menschen starben bei den Kämpfen.

Im Herbst 1848 wurde das Denkmal nach den Ideen des polnischen Künstlers Cyprian Norwids (1821–1883) errichtet. Am 23. November wurde vor Ort eine Gedenkveranstaltung ausgerichtet. Die Wiederherstellung eines unabhängigen polnischen Staates gelang 1848 aber nicht und sollte erst mit dem Versailler Vertrag (1919) und der Konsolidierung der Zweiten Polnischen Republik gelingen.

Als die deutsche Wehrmacht das polnische Posen 1939 besetzte, zerstörte sie die Statue des Denkmals. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten Offizielle das Denkmal wieder instand – und auf einen acht Meter hohen Sockel! Anlässlich der 150-Jahr-Feierlichkeiten der Revolution wurde das Denkmal erneut restauriert.