Revolution im Schnelldurchlauf

Während in Frankreich im Zuge der Februarrevolution noch darüber diskutiert wurde, brachten britische Schiffe die Nachricht über das mögliche Ende der Sklaverei auf die Antillen. Anders als auf dem Bild dargestellt, blieben Versklavte nicht passiv und warteten auf die Befreiung durch die einstigen Peiniger. Hand in Hand gingen freie und versklavte Schwarze in Martinique auf die Straßen, um die Befreiung eines Großteils der Bevölkerung durchzusetzen. Der späte Mai 1848 war von gewalttätigen Ausschreitungen geprägt. Am 22. Mai eröffneten Sicherheitskräfte in Martinique das Feuer auf demonstrierende Sklav:innen. Bis zu 70 Demonstrant:innen kamen ums Leben. Als Antwort auf die Schüsse wurden Häuser weißer Bewohner:innen in der Küstenstadt Saint-Pierre in Brand gesetzt. Bei den Bränden starben 34 weiße Siedler:innen.

In Martinique, aber auch auf anderen Antilleninseln wie Guadeloupe wollten Versklavte nicht auf das Inkrafttreten der in Paris beschlossenen Abschaffung der Sklaverei warten. Nach Aufständen erlangten versklavte Menschen in Guadeloupe bereits am 26. Mai 1848 ihre Freiheit. In Französisch Guayana, wo es keine Aufstände gab, dauerte es noch bis zum 10. August, bis die im Mutterland verabschiedeten Gesetze in Kraft traten. In Frankreich wird heute an zentralen Orten des Sklavenhandels 1848 wie dem Hafen von Nantes den Meilenstein des Abolitionismus gedacht.

Bombardement in Prag 1848. General Windischgrätz bombardiert die Stadt. Kreidelithographie, koloriert, um 1848, Wien Museum. Bildrechte: AGK-Images.

Der Prager Pfingstaufstand

12. Juni 1848 – 17. Juni 1848

Viele der sich als slawisch und als eigenständige Nationen definierenden Bevölkerungsgruppen im Osten Europas teilten das Schicksal, von den Habsburgern in Wien regiert zu werden. In Tschechien, damals das zum Kaisertum Österreich gehörende Königreich Böhmen, kulminierten am 12. Juni Proteste gegen die österreichische Herrschaft. Diese waren nach dem Sturz Metternichs immer wieder aufgeflammt. Als das kaiserliche Militär Prag beschoss, stand die heute bei Tourist:innen beliebte Karlsbrücke im Zentrum der Kämpfe. Auf dem Bild sind die Barrikadenkämpfe vor dem Brückenturm zu sehen.

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