Revolution im Schnelldurchlauf

Als eine große Anzahl Demonstrierender in der Nacht zum 24. Februar das Außenministerium erreichte, ließ der amtierende Minister François Guizot auf die Menschenmenge schießen. Mehr als 40 Personen kamen ums Leben. Aus den zunächst vereinzelten Protesten wurde zunehmend ein Flächenbrand. In den arbeitergeprägten Vorstädten fand das Aufbegehren immer stärker Zuspruch. Der Protest wurde zu einer Revolution. Circa 2.000 Barrikaden wurden in Paris errichtet. Am Abend waren fast alle Waffenarsenale und Kasernen in der Hand der Protestierenden. König Louis-Philippe I. wurde gezwungen abzudanken und floh nach Großbritannien. Am 25. Februar wurde die Zweite Französische Republik ausgerufen. Die neue Regierung richtete ein ‚Ministerium der Arbeit’ ein. Dieses verkörperte die Idee eines Rechts auf Arbeit, welche schon bald die sozialen Protestbewegungen in ganz Europa beflügeln sollte.

Lola Montez, Flucht 1848 / Illustr.Chron - - Lola Montez, Fuite 1848 / Chronique illustrée

Der Rücktritt des bayrischen Königs im März

3. – 6. März 1848

Am 3. März übergaben liberale Aktivist:innen im Münchner Rathaus eine Petition mit Märzforderungen. Bereits zwei Tage zuvor war die Regierung von König Ludwig I. zum Rücktritt gezwungen worden und der Monarch selbst sah sich einer wachsenden öffentlichen Kritik ausgesetzt. Die bayrische Regierung hatte die Not kaum lindern können, die durch europaweit verzeichnete Missernten in den Jahren um 1848 auch Bayern betroffen hatte. Das Fass zum Überlaufen brachte jedoch die skandalträchtige Affäre des Königs mit der irischen Tänzerin Lola Montez. Nach zahlreichen kostspieligen Geschenken an seine Geliebte, wollte er ihr nun auch die bayrische Staatsbürgerschaft verleihen. Dies stieß besonders bei der bayrischen Oberschicht auf Ablehnung. Der Rückhalt für den König schwand in der Bevölkerung, die Regierung war nicht länger bereit, den König zu unterstützen.

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