Revolution im Schnelldurchlauf

Gemeinsam zogen die Protestierenden durch die Stadt und verliehen ihren Forderungen Nachdruck. Von den zahlreichen Revolutionsausbrüchen in seinem Reich unter Druck gesetzt, ging Kaiser Ferdinand I. schon am 11. April 1848 auf die Forderungen ein und erließ die sogenannten Aprilgesetze (ungar. Áprilisi törvények). Damit erreichte Ungarn weitestgehend Autonomie von Wien, akzeptierte den Habsburger Ferdinand aber weiterhin als König. Die Aprilgesetzte verschärften aber auch die internen Spannungen in Ungarn, welches selbst ein multiethnischer Staat war. Die Ungar:innen bzw. Magyar:innen waren nun gegenüber den kroatischen, rumänischen, slowakischen und siebenbürgischen Bevölkerungsteilen im Königreich bessergestellt. Dies führte zu heftigen Konflikten, welche bald in einen Bürgerkrieg ausarteten. Nachdem die ersten Revolutionswellen in der Habsburgermonarchie niedergeschlagen waren, griffen die Habsburger in Ungarn ein und versuchten, den Konflikt für die neuerliche Einschränkung der ungarischen Autonomie zu nutzen. Seit dem Herbst 1848 kämpften kaiserliche Truppen und ihre kroatischen Verbündeten gegen die ungarische Regierung, die 1849 den neuen Monarchen, Kaiser Franz Joseph I., sogar für abgesetzt erklärte. Als Ende 1849, mit immenser Hilfe des Russischen Zarenreiches, die ungarischen Armeen endgültig kapitulieren mussten, rächte sich Franz Joseph mit drastischen Maßnahmen an der ungarischen Revolution. Nach zahlreichen Todesurteilen gegen führende Revolutionäre wurden auch die Aprilgesetzte und die Autonomie Ungarns – die Errungenschaften von 1848 – als „verwirkt“ erklärt. Ungarn blieb Teil der Habsburgermonarchie und würde erst 1867 jene Autonomie und Verfassung erhalten, welche schon zwei Jahrzehnte zuvor für kurze Zeit erreicht worden waren.

Straßenkämpfe in Berlin am 18./19. März 1848. Bildrechte: AKG-Images.

Barrikadenkämpfe in Berlin

18. März 1848 – 19. März 1848

Nachdem die Wiener Bevölkerung das reaktionäre System Metternichs am 13. März gestürzt hatte und auch in Berlin der Druck auf die Regierung zusehends gestiegen war, sah sich der preußische König Friedrich Wilhelm IV. genötigt, am Morgen des 18. März in unverbindlichen Worten die politische Zensur aufzuheben und den noch ständischen Vereinigten Landtag vorzeitig einzuberufen.

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